Bildungsexkursion zum 12. Deutschen Seniorentag

Von einer Bildungsexkursion des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz zum 12. Deutschen Seniorentag nach Dortmund berichtet Renate Mäding, Mitglied des Seniorenkollegs der TU Chemnitz (AG Politische Bildung).

Der 12. Seniorentag der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen) war Anlass, eine dreitägige Bildungsexkursion von Teilnehmenden des Seniorenkollegs der TU nach Dortmund zu unternehmen. Bereits in den Beratungen der Arbeitsgruppe „Politische Bildung“ informierten wir uns im Programmheft der BAGSO über die  Veranstaltungs- und Informationsangebote. 

Mit zwei Kleinbussen, je 8 Personen, und einem PKW mit einem Ehepaar, da die Frau auf den Rollstuhl angewiesen ist, starteten wir am Montag, dem 28. Mai 2018, gegen 8:00 Uhr in Richtung Dortmund. Leider konnten wir dadurch die Eröffnungsrede  des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier nicht wahrnehmen. Gegen 14:30 Uhr bezogen wir unsere Zimmer im Ibis-Hotel am Rande von Dortmund, kurz frisch machen und weiter ging‘s  in die Westfalenhalle. 

In einer gemeinsamen Präsentation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesseniorenvertretungen (BAG LSV) stellte deren stellvertretende Vorsitzende ­Angelika Zander in einer Übersicht wichtige politische Aktivitäten der erfolgreichen Seniorenvertretungen in den neuen Bundesländern vor. 

Danach schilderte Prof. Roland ­Schöne gemeinsam mit fünf Senioren die vielfältigen Bildungsaktivitäten am Seniorenkolleg der TU Chemnitz. Besondere Aufmerksamkeit fand die Vorführung des innovativen Drehtellers der AG ­„WIRFINDER“, der in Zusammenarbeit mit der Fa. Hettich aus Kirchlengern entwickelt wurde und nach der Anmeldung von vier Patenten für die Ablage in Kühlschränken sowie für Möbel eingesetzt wird. Er wurde auf der Internationalen Funkausstellung 2017 in Berlin präsentiert und erhielt von 2.500 Bewerbern den Innovation Award der Fa. Elektrolux. Mitglieder der AG Generationenteam Technik, so auch die aktive blinde Rollstuhlfahrerin Maria Hahn, berichteten über ihre Befragungen, Analysen und Vorschläge zur Optimierung der Smartphone-Entwicklung für verschiedene Zielgruppen, u. a. auch für die wachsende Zahl Blinder und Sehschwacher, in Kooperation mit der KOMSA AG aus Hartmannsdorf (1.800 Mitarbeiter). Große Aufmerksamkeit fand die Livestream-Übertragung des Vortrages von Volker Pögelt (KOMSA  AG), aus dem Hörsaal des Seniorenkollegs in Chemnitz mit 700 Teilnehmenden. Diese Übertragungsform von regelmäßigen wöchentlichen Bildungsveranstaltungen für Ältere mit der Möglichkeit der Diskussionsbeteiligung ist bisher einmalig in Europa und erreicht auch weniger mobile Menschen, besonders  in den ländlichen Regionen.  Auch die Mitglieder der AG Politische Bildung berichteten aus ihrer Arbeit zur politischen Bildung Älterer durch Befragungen, Wahlanalysen sowie zur Zusammenarbeit mit Seniorenbeiräten und anderen Aktivitäten. 

Am Dienstag besuchten die Chemnitzer Teilnehmenden  ausgewählte Veranstaltungen und Stände zum Informations- und Erfahrungsaustausch in der Westfalenhalle. Mit etwas Glück hatten einige unserer Gruppe auch eine Platz im „Goldsaal“ erwischt, um den Vortrag von Dr. ­Marianne Koch zu verfolgen.  Ihre Ratschläge und ihre Maxime, sich in jedem Lebensalter aktiv um seine körperliche und geistige Gesundheit zu kümmern, um somit das Risiko vor Erkrankungen deutlich senken zu können, waren sehr interessant.  

Nach einer Stadtführung fand am  Abend eine Begegnung mit Mitgliedern des Seniorenbeirates der Stadt Dortmund und eine mit Teilnehmenden des Seniorenbildungsprogramms der TU Dortmund statt, mit denen bereits seit zwei Jahren eine Kooperation bspw. zum Senioren-Patenprogramm mit internationalen Studenten besteht. 

Auf der Rückfahrt am Mittwoch besichtigten wir in Bielefeld „Kognihome“, die Experimentalwohnung für Ältere der TU Dortmund und weiteren Forschungspartnern, und informierten  uns  über die vielfältigen sozialen Angebote der Stiftung Bethel.  

Den Abschluss bildete der Besuch bei unserem Kooperationspartner, der Fa. Hettich, in Kirchlengern, wobei Geschäftsführer Michael ­Lehmkuhl persönlich das große Unternehmen mit  6.000 Mitarbeitern vorstellte und anschließend eine Mitarbeiterin die hergestellten innovativen Beschläge in der Möbelausstellung vorführte, wo auch der von der AG „WIRFINDER“ des Seniorenkollegs mitentwickelte Drehteller für den Kühlschrank eingebaut wird.