Die Mitglieder von Sozialverbänden, Gewerkschaften, Vereinen und Initiativen von Chemnitz haben mit Wirkung vom 28.05.2008 ein  Seniorenpolitisches  Netzwerk Chemnitz,  unabhängig  parteipolitischer Einflüsse, gegründet.
Mit einem Manifest der Unterzeichner wurde das Bekenntnis abgegeben, dass die Mitglieder dieses Netzwerkes bemüht sind, das bürgerliche Engagement der älteren Menschen zu fördern, sich stärker für die Wünsche und Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren einzusetzen, die Ideen und Tatkraft der Älteren zu unterstützen. Sie wollen dem Alter einen sinnvollen Inhalt geben.

Angesichts einer älter werdenden Gesellschaft, deren Lebensdrittel gekennzeichnet wird durch eine mobile, gebildete, gesündere und interessierte Gemeinschaft, ist das Mitgestalten und Mitentscheiden der Älteren geradezu ein notwendiges Erfordernis.

Der Verzicht auf die Unterstützung der Jungen durch die Älteren, der Nutzung deren Erfahrungen aus Beruf, gesellschaftlicher Tätigkeit und Lebenserfahrung wäre ein unwiederbringlicher Verlust.

Das durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützte Memorandum „Mitgestalten und Mitentscheiden – Ältere Menschen in Kommunen“ gibt dazu wesentliche Anregungen. Bürger, besonders im hohen Alter, bedürfen aber auch der Unterstützung und Fürsorge der Gesellschaft, die es zu entwickeln gilt.

Rentner und Versorgungsempfänger müssen sich allerdings ständig des Versuchs des Sozialabbaues erwehren. Reformen, die den Namen nicht verdienen, schränken sowohl den Lebensstandard als auch die gesundheitliche Versorgung in zunehmendem Maße ein. Dagegen ist die gemeinschaftliche Aktion erforderlich.

Nicht zu dulden ist die fehlende Achtung der Lebensleistung der Seniorinnen und Senioren.

Es wird gesagt: Chemnitz sei die „älteste“ Großstadt der BRD! Das bedeutet in erster Linie eine Chance, offensive Seniorenpolitik mit der gesamten Bevölkerung zu gestalten und eine neue Qualität einzuleiten.

Das Seniorenpolitische Netzwerk Chemnitz definiert sich als ein freiwilliger offener Zusammenschluss von Verbänden, Vereinen, Gruppen, Ausschüssen und Initiativen im Chemnitzer Raum, die vorwiegend Probleme der Bürger ab 55plus bis ins hohe Alter zum Gegenstand ihrer Arbeit haben. Der Zweck des Netzwerkes ist die Artikulierung, Wahrnehmung und Bündelung der spezifischen gemeinsamen Interessen von Senioren in Chemnitz, die die Bundes- und Länderebene sowie insbesondere lokale Fragen betreffen.
Deshalb ist die Arbeit des seniorenpolitischen Netzwerkes auf folgende Schwerpunkte ausgerichtet:

  1. Inhaltliche Auseinandersetzung mit „Theorien“ des weiteren Sozialabbaus, verbunden mit der Offenlegung des Missbrauchs solcher Floskeln wie „Erfordernisse der Globalisierung“, „demografischer Faktor“, „Alternativlosigkeit“ usw.
  2. Ausarbeitung und Verbreitung von Alternativen und Vorschlägen zur Veränderung bzw. Verbesserung der Situation der älteren Generation auf kommunaler sowie Landes.- und Bundesebene, für eine solidarische und gerechte Generationsbeziehung.
  3. Kampf gegen Sozialabbau auf allen Ebenen wie Rente, Gesundheitswesen, Sozialwesen; Das heißt u.a. Rücknahme der „Rente mit 67“, Wiederherstellung der Parität bei Arbeitgeber und Arbeitnehmeranteilen, Dynamisierung der Renten mindestens entsprechend der Inflationsrate, Beseitigung von Hartz-IV, Änderung der schlimmsten Belastungen der Gesundheitsreform, eine wirkliche Reform der Pflegeversicherung.
  4. Koordinierung aller Anstrengungen zur Durchsetzung der Vorschläge zur steuerfinanzierten Angleichung des Rentenwertes Ost an den allgemeinen Rentenwert.
  5. Schließung sogenannter Überführungslücken der Rentenüberleitung sowie Erfüllung in der DDR erworbener Ansprüche, Herstellung der Wertneutralität des Rentenrechtes für alle Bürger der BRD. Erforderlich ist eine den Lebensstandard sichernde Rente.
  6. Widerspruch gegen Verfälschungen des Lebens und Wirkens der älteren Generation von 1945 bis 1990 im Osten Deutschlands.
  7. Engagiertes Eintreten für eine friedliche Welt angesichts der zunehmenden Gefahren für äußere und innere Sicherheit als ein Grundanliegen, dass sich aus unserer Lebenserfahrung ergibt.
  8. Regelmäßiger Meinungsaustausch mit Mitgliedern des Bundestages, des Landtages sowie des Stadtrates und der Stadtverwaltung.
  9. Verstärkung der unmittelbaren Einflussnahme auf die Kommunalpolitik mit dem Ziel der Einbeziehung der Senioren in Entscheidungen und Maßnahmen, die insbesondere deren Leben und Mitwirken betreffen, so die seniorengerechte Gestaltung des Stadtumbaus und die behindertengerechte barrierefreie Gestaltung der Umwelt usw.
  10. Intensive Zusammenarbeit mit Behörden zu Fragen und Problemen, die die ältere Generation betreffen.


Bündeln wir unsere Kräfte zur Verwirklichung der genannten Aktivitäten!