Die erste Veranstaltung des Seniorenpolitischen Netzwerkes fand am Mittwoch, dem 19.02.2014 im Ratssaal des AZURIT-Seniorenzentrums Gaußstraße 5 statt. Unter dem Motto „Wohnen im Pflegeheim – Erhalten der Autonomie“ war es ein Erfahrungsaustausch von Heimbeiratsmitgliedern mit dem SPN und anderen Teilnehmern von Gremien der Stadt, die sich um die Probleme von Seniorinnen und Senioren bemühen.
Krankheiten, Ängste, Schwächen und auch das Ausscheiden aus dem Arbeitsleben lassen Kontakte weniger werden. Daraus entsteht oft Einsamkeit, Lustlosigkeit und man verliert das Interesse an seiner Umwelt. Es steht die Frage, was mache ich? Die Kinder und Enkel wohnen in einem anderen Ort. Man versteht sich auch nicht mehr so gut. Es steht die Frage der „Heimaufnahme“. Leider ist ein eventueller Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung auch in heutiger Zeit oft noch ein „Schreckgespenst“ und das ist falsch!
Es gibt in Chemnitz eine Einrichtung, dort heißt es: „Man zieht bei uns ein.“ Aus der Seniorenresidenz am Küchwald berichtete die Bewohnerin Gertraude Vogel, dass sie bei den Mahlzeiten mit fünf Männern am Tisch saß, die nur den Fußball als Gesprächsstoff hatten. Sie entwickelte einen „Weiberklatschtisch“. Diese Idee wurde von der Leiterin der Einrichtung in den Veranstaltungsplan aufgenommen und so hat der Heimbeirat zum fröhlichen Leben im Hause beigetragen.
Das Mitwirkungsorgan, kurz Heimbeirat genannt, ist Mittler zwischen den Bewohnern und der Leitung des Hauses.
Fragen, Probleme werden herangetragen und in den Sitzungen z. B. mit Haus-, Pflegdienst- oder der Küchenleitung besprochen und Lösungswege gesucht. Heidemarie Fischer, Heimbeiratsvorsitzende im Seniorenpflegeheim „An der Mozartstraße“, berichtete über die Arbeit ihrer Küchenkommission.
In einer Residenz in Chemnitz findet viermal im Jahr ein „Begrüßungskaffeetrinken“ statt. Alle neu eingezogenen Bewohner treffen sich mit dem Heimbeirat und sie erfahren, was man alles tun kann und sie können ihre Probleme und Sorgen loswerden.
Beim Einzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung gibt man nicht sein „ICH“ an der Türe ab! Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit bleiben erhalten und werden mit Unterstützung von Pflegefach- und -hilfskräften, auch dem Servicepersonal, mit differenzierten Hilfeleistungen unterstützt. Das wirkt sich fördernd aus, damit Fähigkeiten und Fertigkeiten wieder wachgerufen werden können.